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Charaktergeschichte

(Infos: Tech in Mechwarrior, geschrieben 2006-02-20)

Hallo Hacker,

Ich freue mich, dass ich dich genug interessiere, um meinen Rechner zu knacken und hier herumzustöbern. Die wirst hier nur die Geschichte meines Lebens finden, aber vielleicht suchst du ja gerade die.

Ich habe vor langem schon überlegt diesen Text zu schreiben, schließlich habe ich ihn auf meinen Reisen oft genug erzählt.

Ich bin wie jeder andere in meiner Umgebung auch in meiner Kindheit auf die Schule gegangen, hatte aber nicht viel Zeit für Freunde oder Beschäftigungen, weil ich in der Arbeitsstelle meiner Eltern jeden Abend servieren musste. Die wenige Zeit, die mir sonst noch blieb, habe ich mit Lesen und Musik verbracht; Erst Geschichten und seichte Lieder, dann technische Handbücher, Roch'n'Roll und mein eigenes Spiel mit der Ton-Flöte.

Als ich mit 14 in die weiterbildende Schule kan, hatte ich schon gelernt, dass Technik mich interessiert, und den Nachmittag in der Technik-Gruppe zu verbringen war der einzige Grund, den meine Eltern gelten ließen, um nicht helfen zu müssen.

Ein Jahr später durfte ich bei ihrer Arbeit dann bereits in der Vorhalle die Gäste begrüßen und sanfte Gespräche führen, bevor sie sich mit meinen Eltern oder Anderen zurückgezogen haben.

Meine Leistungen in der Schule ließen in allen Fächern außder der Technik etwas nach, während meine Eltern mir zu Hause all die schönen Künste unseres Planeten näherbrachten, von sanfter Konversation über zarten Gesang, Massagen und die vielen Arten Körper, Seele und Geist eines Menschen zu verwöhnen.

Im Rückblick war es eine sehr schöne Zeit, bis ich auf einer Jahresabschlussparty von einigen Klassenkameraden eingeladen wurde, doch mal "Flat" zu probieren, das völlige Entspannung bringen sollte. Das tat es auch, aber seit dem bin ich unruhig und von Tag zu Tag reizbarer, wenn ich kein "Flat" nehme, und wenn ich es nehme, bin ich für bis zu zwei Stunden so ausgeknockt, dass selbst meine Hirnströme aussehen, als würde ich seit Jahren im Koma liegen.

Natürlich konnte ich es immer erst Abends nehmen, nachdem ich gearbeitet hatte, und das ging nicht nur auf den Schlaf, sondern auch auf meine Lernerfolge. Es endete damit, dass ich beim Militär nur ins Basistraining einberufen wurde, während fast jeder Andere meines Jahrgangs eine Führungslaufbahn einschlug. Seltsamerweise wurden meine Arbeitsleistungen durch "Flat" aber nur besser. Viele Gäste mochten wohl meinen etwas gehetzten Blick, wenn ich nur noch darauf wartete, endlich zu meinem Bett und meiner Droge zu kommen, und meine Eltern vermuteten nichts; zumindest haben sie nie etwas erwähnt.

In der Zeit beim Militär konnte ich zwar nicht arbeiten, doch meine Erfahrungen kamen mir sehr zugute, und ich verbrachte selten eine Nacht alleine, auch wenn mein Ruf darunter etwas litt. Und ich lernte so "Ranja Tamil" kennen, die ebenso viel Freude an den genussvollen Nächten hatte wie ich und mit der mich seit diesen Tagen eine tiefe Freundschaft verbindet, obwohl ich nie dazu kam von ihr die Sprache ihrer Eltern, Deutsch, zu lernen. Sie schlug dann bald die Laufbahn zur Polizeioffizierin ein, während ich Mech-Techniker wurde, doch den Kontakt verloren wir erst, als die Ausbildung abgeschlossen war und ich zu meinen Eltern zurückkehrte, um einige Jahre lang mein eigenes geld zu verdienen.

Eigentlich geschah in dieser Zeit nichts wichtiges. Ich lernte weibliche wie männliche Kunden immer besser zu beglücken und genoss mein Leben, gerade weil mir das gute Einkommen endlich eine eigene Wohnung und damit freiere Nutzung von "Flat" ermöglichte.

Der letzte Kunde, den ich für Geld zu beglücken versuchte, war ein Mannaus dem Draconis Combine, und er wird der Letzte bleiben.

Ich hätte die Begegnung mit diesem Fanatiker fast nicht überlebt, nachdem er anfing mich als verkommen und verdorben zu bezeichnen und versuchte, meine korrumpierende Existenz eigenhändig zu beenden. Ohne meine Ausbildung beim Militär wäre ihm das wohl auch gelungen. Noch in der Nacht habe ich meine Arbeit aufgegeben und meinen Eltern nur eine Notiz hinterlassen, dass ich für einige Zeit außer Landes sein würde.

Ich flog mit dem ersten Frachter noch ab und schlug mich ein Jahr lang als Kellner auf Schiffen und in Raumhäfen durch, während ich einige der schönsten Planeten der inneren Sphäre besuchte und langsam wieder lernte, mit mir selbst klar zu kommen. Ich glaube, ich kenne nun in beinahe jedem großen Raumhafen der inneren Sphäre einige Leure, die Dealer auf fast jedem Passagierschiff und viele charmante Frauen und Männer.

Aber Genuss an den körperlichen Freuden habe ich erst vor ein paar Wochen wiedergewonnen, als "Ranja" mich bei einem kleinen Dealer hochnehmen wollte und wir stattdessen unsere alte Freundschaft wieder aufgenommen haben. Nur ihr Mann will noch nicht ganz akzeptieren, dass der alte Jugendfreund mit dem sie oft ihr Bett teilt, wirklich nur ein alter Freund ist, und auf eine Nacht zu dritt wollte er sich noch nicht einlassen, trotz aller Überzeugungsversuche von "Ranja".

Vielleicht kommen wir ja dazu, wenn wir uns das nächste Mal wiedersehen, wenn ich dann herausgefunden habe, wohin das Schiff fliegt, in dessen Frachtraum ich gerade sitze, nachdem er mit drei weiteren aus der Patroullie erfolglos versucht hat, mich festzunehmen.

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